Ein Dichterwerk sei schön, sei fehlerfrei,
dies ist sehr viel, allein noch nicht genug;
um zu gefallen, sei es lieblich auch*,
und stehle sich ins Herz des Hörers ein,
um, was der Dichter will, aus ihm zu machen.
*Non satis est pulcra esse poemata, dulcia sunto. Unter pulcra versteht Horaz hier ohne Zweifel fehlerlos, regelmäßig, gut zusammengesetzt, kurz alles wodurch ein Gedicht dem Verstande gefällt: unter dulcia alles wodurch es den Sinnen schmeichelt, und das Herz rührt.
Quintus Horatius Flaccus
(In Horazens Brief an L. Calpurnius Piso und seine Söhne [Von der Dichtkunst (De arte poetica)], übersetzt von Christoph Martin Wieland)
Samstag, 30. April 2011
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