Seiten

Dienstag, 30. September 2008

Normseite


Die Normseite gab es schon zu Schreibmaschinenzeiten. Auf ein Blatt Papier wurde mit einem Lineal ein Rahmen mit dickem schwarzen Stift gemalt, in den der abzutippende Text passen sollte (der Satzspiegel). Die Größe des Rahmens richtete sich nach den Zeilen, die auf einer Seite getippt werden sollten, und den Anschlägen, die eine Zeile betragen sollte. Daher auch die Vorgabe 30 Zeilen à 60 Zeichen. Die Schreibmaschinenschrift entsprach der heutigen Courier. Deshalb wird diese Schrift auch heute noch gern für Normseiten empfohlen. Dieses Blatt legte man unter das Schreibmaschinenpapier, so dass der Rahmen durchschimmerte, und spannte beides in die Maschine ein. Und voilà – man hatte die Formatvorlage bzw. Normseite. Über die schwarzen Ränder hinweg durfte nicht getippt werden. Allerdings verwendete man damals die Silbentrennung.

Eine Normseite hat also 30 Zeilen à 60 Zeichen (einschließlich Leerzeichen) mit 1 1/2 Zeilen Abstand (wobei jede Leerzeile als eigene Zeile gilt), empfehlenswert ist die Schriftart Courier.

Die Formatierung wird nur über Word ->Format -> Dokument -> Seitenränder vorgenommen. (Damit Sie nicht lange tüfteln müssen: Seitenränder links 3,2 cm, rechts 3 cm, oben 4,2 cm, unten 4,5 cm.) Bitte keine manuellen Seitenumbrüche nach 30 Zeilen, keine manuelle Eingabe von Seitenzahlen und nur Fließtext verwenden, also keine Silbentrennung und Zeilenschaltung. Diese erfolgt nur nach dem Ende eines Absatzes.

Absätze werden durch eine Leerzeile getrennt. Rücken Sie nicht ein, sondern beginnen Sie immer am Anfang der Zeile.

Ob Sie mit Flatterrand (also linksbündig: die Zeilen bleiben am rechten Rand unterschiedlich lang) oder bündig (die Zeilen sind gleich lang) schreiben, bleibt Ihnen überlassen.

Zeilennummerierung nur, wenn gewünscht.

Betrachten Sie das nicht als »Korinthenkackerei«. Die Normseite ist keine Erfindung von Lektoren, um Autoren zu ärgern, sondern sie dient der Berechnung des Umfangs eines Manuskripts und des Honorars von Lektoren, Korrektoren und Übersetzern. Bedenken Sie auch, dass jeder Lektor ein Gespür für das Layout bekommt und jedes Detail erkennt. Er sieht, wenn zwischen zwei Wörtern zwei Leerzeichen stehen, ja, manche Lektoren können sogar sagen, ob Bilder ein oder zwei Millimeter verschoben sind. Da Sie es zuerst mit ihnen zu tun haben, müssen Sie sich bei der Gestaltung Ihres Textes besondere Mühe geben. Denn weil so manch einer denkt, dass er der künftige Nobelpreisträger ist, weil er einen Stift halten kann und das Alphabet beherrscht, gibt es viel zu viele Autoren, und die Verlage können sich aussuchen, wen sie drucken. Lektoren müssen, da sie unter Stress stehen, schon nach einer halben Seite die Güte des Textes erkennen. Wenn der Text äußerlich nicht den Vorschriften entspricht, lesen sie noch nicht einmal diese halbe Seite.

Wichtig für Einreichungen bei Verlagen, Literaturzeitschriften und Literaturwettbewerben:

Versehen Sie jede Seite unbedingt mit Namen und Seitenzahl, möglichst noch Titel des Werkes (Word -> Ansicht -> Kopf- und Fußzeile in die Kopfzeile. Schreibe Sie Gedichte auf jeweils eine eigene Seite. Bei Einsendung per Mail geben Sie der Datei einen Namen, mit dem Ihr Beitrag leicht identifiziert werden kann (also ncht Lit#222), sondern Musterfrau, Anfang des Titels.doc. Ein Gedicht kann in eine Mail, mehrere Gedichte sollten Sie als Word-Dokument beifügen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen