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Samstag, 27. Oktober 2007

Sprachrätsel No. 8: Doppelt gemoppelt (oder: Wie man einen Text streckt)


Erst denken sie nicht, und dann drücken sie’s schlecht aus. (TUCHOLSKY)

Nicht nur Füllwörter und Modewörter blähen einen Text auf, sondern auch Redundanzen (von lat. redudans: überströmend, überflüssig). Sie bedeuten wörtliche oder inhaltliche Wiederholungen, also einen Überschuss an Informationen, und tragen deshalb nichts zu Bedeutung eines Textes bei. In der geschriebenen Sprache soll die Redundanz 75 Prozent ausmachen.

Die Redundanzen in dem folgenden Text betragen sicher nicht soviel, aber ich habe eine Menge beliebter Redundanzen eingebaut. Welche sind es?

Die anderen Frauen um sie herum in ihrem Freundeskreis würden sie als hochnäsig bezeichnen, ob sie sie aber dann noch einmal besuchen würde, stand auf einem anderen Blatt. Im Grunde war Clara bereits vor Monaten schon klar geworden, dass die Zeiten endgültig vorüber waren, da sie alle gemeinsam miteinander Skat spielten. Sie beschloss bei sich selbst, sich nicht einmal zu Weihnachten bei ihnen zu melden. Dazu war sie sich selbst zu schade. Dabei war sie von allen die Geduldigste gewesen, wie Clara sich zurück erinnerte, und ihr gingen mit einem Mal fast die Emotionen durch, dass die kleinen Härchen auf ihrem Arm sich aufrichteten. Doch sie beschloss schließlich innerlich, darüber nicht weiter nachzudenken. Alles weitere würde sich dann gewiss schon von allein ergeben. Seufzend zog sie die Luft in sich hoch, denn das wurde ihr mit jeder verstreichenden Sekunde klarer: Ohne jeden Zweifel war von ihrer früheren Lockerheit endgültig nichts mehr übrig geblieben.

Sie nestelte in ihrer Tasche herum, zog den Schlüssel daraus hervor und öffnete die Tür vor ihr. Das Licht, das vom Treppenhaus in den Flur hineinfiel, schien auf sie hinab. Sie stapfte mitten ins Wohnzimmer, ging direkt zum Schrank und öffnete die einzelnen Türen, weil sie nicht wusste, wohin sie neulich die Cognacflasche gestellt hatte. Sie nahm ein Glas heraus, betrachtete darin ihr eigenes Spiegelbild und schüttelte dabei den Kopf. Nicht einmal ein kleines Lächeln konnte sie entdecken. Niemand interessiert sich länger für mich, dachte sie bei sich selbst. Sie trank ein kleines Schlückchen und schaute hinaus aus dem Fenster. Draußen wurde es sichtlich dunkler. Doch plötzlich umspielte ein Lächeln ihre Lippen: Gegenüber auf der anderen Straßenseite spazierte gerade Liane vorbei und winkte hinauf!

Clara juchzte laut. In der darauffolgenden Woche nach dieser würde sie einen neuen Anfang wagen. Eigentlich fühlte sie sich doch ziemlich einsam. Was soll’s, dachte sie bei sich selbst, sie musste sich ja nicht mit allen Frauen weiter unterhalten. Ihr bestes Ausgehkleid würde sie aber nicht anziehen, das wäre dann doch zuviel des Guten.

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