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Donnerstag, 6. Juli 2006

EIGENTLICH – Sprachübungen für Anspruchsvolle

Sie alle sind anspruchsvoll. Sie wissen viel von vielgelesenen Autoren. Nun kann man heute schon ein vielgelesener Autor werden, ohne dass man sich mit der Sprache besonders viel Mühe gibt; – oder eben deswegen! Wenn Sie so ein „Vielgelesener“ wären, brauchten Sie nicht in der IGdA zu sein. Wir mühen uns noch – nein – nicht mit, sondern um die Sprache. Dass sie sich im täglichen Gebrauch abnutzt, ist wohl unvermeidlich. Dafür wird einfach zu viel gesprochen. (Frank würde sich an Handke anlehnen und von einer „fürsorglichen Belaberung“ reden.) Gegen das Abnutzen hilft Aufputzen. (Gegen Verwilderung hilft nichts mehr!)

Bleiben wir beim Aufputzen.

Sie haben recht: das ist (eigentlich) falsch. Putzen genügt. Und damit haben Sie ein Beispiel dafür, was die Reihe „Was ist eigentlich …?“ will. Große Fehler machen wir alle schon langst nicht mehr. Die kleinen sind vielleicht noch nicht einmal ärgerlich. Aber schöner wäre es ohne sie!

Ich werde versuchen, in unseren Übungen den Humor so hoch wie möglich zu halten, denn auch ganz ernste Arbeit soll Spaß machen. (Überlegen Sie bitte, ob „Ernst“ und „Spaß“ wirklich einen Widerspruch darstellen.)

(Übrigen: auf „einfach“ werden wir in dieser Reihe noch zurück kommen.)

Horst Dinter
aus: IGdA-aktuell, Heft 1, 2003

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